Nicht direkt am Weg, aber einen Abstecher wert!

Tor zur Geschichte: Museum und Park Kalkriese

Als Schauplatz der sagenumwobenen „Varusschlacht“ zwischen Römern und Germanen ist Kalkriese der bekannteste Stadtteil Bramsches. Im Jahr 9 nach Christus lockten Germanen die römischen Truppen hier in einen Hinterhalt – über 10.000 Menschen starben. 1987 entdeckte ein Brite in Kalkriese drei Wurfgeschosse aus Blei – die ersten Spuren des Kampfes. 1989 begannen Ausgrabungen, viele weitere Funde folgten. Heute ist die Varusschlacht im Osnabrücker Land ein international beachteter Standort der Forschung. In Museum und Park Kalkriese macht eine Ausstellung diesen Ort erfahrbar, ergänzend gibt es Veranstaltungen, Führungen und Erlebnisangebote.
Infos unter www.kalkriese-varusschlacht.de.

Zwischen Kultur und Natur: Museum Industriekultur

1994 eröffnete das Museum Industriekultur in der ehemaligen Steinkohlenzeche Piesberg seine Pforten. Es hat sich die Erforschung und Dokumentation der industriellen Geschichte des Piesberges zum Ziel gesetzt und dokumentiert ein wichtiges Stück Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Osnabrücker Landes. Dauerausstellungen zur Geschichte des Bergbaus in der Region, zur Frühindustrialisierung und zur Dampfkraft stellen die wechselseitigen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Technik anschaulich dar. Vorführungen historischer Dampfmaschinen und der Metallwerkstatt sowie ein 300 Meter langer, wieder frei gelegter Stollen, der in 30 Meter Tiefe über einen gläsernen Fahrstuhl zu erreichen ist, lassen die Vergangenheit lebendig werden.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Museum Industriekultur unter Tel.: (0541) 122447, E-Mail: becker (at) industriekultur-museumos.de.

Zwischen Natur und Kultivierung: der Piesberg

Auf der Grenze zwischen Osnabrück und Wallenhorst erhebt sich der Piesberg. Er entstand im Karbon-Zeitalter vor etwa 300 Millionen Jahren. Nachdem die damaligen Waldmoore abgestorben waren, verwandelten sie sich über Millionen Jahre in Steinkohle. Sand- und Kiesbänke verfestigten sich zu Sandstein und Tonstein. Spätere Erdschichten überlagerten die Gesteine des Karbons, bis diese vor 70 Millionen Jahren von einem unterirdischen Vulkan wieder an die Oberfläche getrieben wurden: die Geburtsstunde des Piesberg. Seine kulturgeschichtliche Entwicklung begann um 1540. Mehrere Hunderte Jahre förderte man hier zunächst ober-, ab dem frühen 18. Jahrhundert auch unterirdisch wertvolle Anthrazitkohle, bis die Zeche 1898 stillgelegt wurde. Bis 2004 wurde der Piesberg als zentrale Mülldeponie genutzt, außerdem befindet sich hier ein Steinbruch. Langfristig soll die durch das Zusammenspiel von Natur und menschlicher Nutzung entstandene einzigartige Landschaft des Piesbergs für naturnahe Erholung erschlossen werden.
Ein botanisches Kleinod können Interessierte seit 2008 am Piesberg neu entdecken: Auf einer Fläche von rund einem Hektar erstreckt sich das Arboretum. Der Begriff bezeichnet eine Sammlung verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze, die einen Baumpark bilden. Das Arboretum am Piesberg beherbergt Planzen aus dessen Entstehungszeit – vor allem Moose, Farne und Schachtelhalme, aber auch Planzen des Tertiärs (vor circa 30-40 Millionen Jahren). Markanter Mittelpunkt ist ein 42 Meter hoher und im Umfang fast sieben Meter messender Mammutbaum. Erreichbar ist das Arboretum über den Parkplatz an der Straße „Im Quellengrund” im Wallenhorster Ortsteil Lechtingen.

Natur- und Geopark TERRA.vita

Willkommen im UNESCO Global Geopark

TERRA.vita – der Lebenslauf der Erde. 300 Millionen Jahre Erdgeschichte werden hier erlebbar. Eine ganz besondere Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft zeichnet unsere Region aus.

So geht Vielfalt!

Auf rund 1.500 km² findet sich eine Vielzahl unterschiedlichster Landschaften, deren Formenvielfalt in der wechselvollen Erdgeschichte begründet ist. So entstanden die sanften Hügel der Ankumer Höhen in der Eiszeit, während die markanten waldreichen Mittelgebirgskämme des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges aus dem Erdmittelalter stammen. Zwischen Ihnen liegt das Osnabrücker Hügelland, dessen Wurzeln sich im Erdaltertum finden.

Aufgrund seines außergewöhnlichen geologischen Erbes erhielt TERRA.vita im November 2015 als einer von nur sechs deutschen Geoparks die offizielle Ernennung als UNESCO Global Geopark. An unzähligen Stellen kann die spannende Erdgeschichte hautnah erlebt werden – „Erdgeschichte zum Anfassen“ sozusagen.

Natur erleben pur!

Viele Kilometer Wander- und Radrouten führen durch den Natur- und Geopark. Weite Wälder, malerische Kulturlandschaften, reizvolle Dörfer … und immer wieder ergeben sich faszinierende Fernblicke von den Bergrücken der Mittelgebirge auf die umliegende Landschaft! Auch Naturfreunde kommen auf ihre Kosten. Die Lerchenspornblüte sowie zahlreiche Orchideenvorkommen auf den Kalkrücken des Teutoburger Waldes begeistern jedes Jahr aufs Neue. Erholung bieten Kurorte und Heilbäder mit einem reichhaltigen Wellness- und Fitnessangebot.

Auch kulturhistorisch hat der TERRA.vita einiges zu bieten: Zahllose Großsteingräber, mittelalterliche Burganlagen, die weithin bekannte Varusschlacht sowie viele Relikte des Kohle- und Erzbergbaus zeugen von einer ereignisreichen und wechselvollen Vergangenheit.

Lassen Sie die Seele baumeln und tanken Sie neue Kräfte in einer außergewöhnlichen Landschaft.

www.geopark-terravita.de

Römermaske

Industriemuseum

Foßiliensucher im Piesberg

Blühende Landschaften (Foto: Melanie Schnieders / TERRA.vita)

Im Nettetal (Foto: Melanie Schnieders / TERRA.vita)

Das Bächlein Nette bei Vehrte (Foto: Melanie Schnieders / TERRA.vita)